Externe Evaluation (ESE) der Schule FiGö 2017

Die externe Schulevaluation ist Teil des kantonalen Qualitätsmanagements. 
Die ESE gibt den Schulen periodisch Rückmeldungen zu ihrer Entwicklung und zu ihren Stärken und Schwächen. Die Rückmeldung beinhaltet eine zusammenfassende Diagnose des Evaluationsteams und auf Wunsch der Schule Entwicklungsempfehlungen, welche Hinweise zur Optimierung und Weiterentwicklung der Schulqualität geben.

Die ESE stellt wichtige Erkenntnisse dem Amt für Bildung, Kultur und Sport (BKS) zur Verfügung und ist so Bestandteil der Rechenschaftslegung der Schule gegenüber Behörden und Öffentlichkeit.

 

Evaluationsergebnisse 

Ab Schuljahr 2010/11 wurden alle Schulen des Kantons Aargau in einem ersten Zyklus evaluiert. Die Schule FiGö wurde im September 2011 besucht.

Im Mai 2017 besuchte ein Expertenteam der Fachstelle Schulevaluation der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) im Rahmen des zweiten Zyklus mit zwei Personen während zwei Tagen die Schule FiGö.

Ein Evaluationsbericht besteht aus vier Teilen

 

1.    Quantitative Resultate aus den schriftlichen (online) Vorbefragungen der Lehrpersonen, Schüler/innen 
(ab 2. Kindergartenjahr) und den Eltern. Die Resultate aus den Vorbefragungen bilden die Grundlage für die qualitativen Gespräche, Interviews und Beobachtungen vor Ort.

2.     Evaluation der 8 Grundfunktionen: Im so genannten „Ampelbereich“ lautet die wichtigste Frage: Ist an dieser Schule ein funktionsfähiger „Normalbetrieb“ gewährleistet oder liegen funktionsgefährdende Probleme / Defizite vor? 

3.     Profilevaluation der schulinternen Entwicklungsprozesse („Entwicklungsprofil der Schule“): Die Profilevaluation hat eine Feedbackfunktion. Das Evaluationsteam zeigt auf, was an der Schule besonders auffällt. 


4.     Empfehlungen: Aus den quantitativen und qualitativen Resultaten erarbeitet das Evaluationsteam auf Wunsch der Schule Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Schul- und Unterrichtsqualität. Auf der Grundlage der Evaluationsergebnisse und der Empfehlungen plant die Schule Maßnahmen. 

Ampelkriterien

Die Schule FiGö erfüllt alle grundlegenden Anforderungen und erhält in jedem Bereich eine grüne Ampel.

Bereiche:

1.    Umgang mit Ergebnissen von Leistungstest

Die Schule FiGö hat sich freiwillig der Erprobung der Ampel 1 gestellt. Diese Ampel wird erst im dritten Zyklus an allen Schulen definitiv bewertet. 
Die Durchführung der Leistungstests als auch der Umgang mit den Resultaten entspricht an der Schule FiGö den Vorgaben des BKS.
 

2.    Schul- und Unterrichtsklima

Die überwiegende Mehrheit der Schüler/innen fühlt sich im Schulhaus und auf dem Schulareal wohl. Gemeinsame Anlässe stärken das Gemeinschaftsgefühl. Der Umgang mit Regeln gelingt gut und wird von den meisten Kindern als fair empfunden. Die Lehrpersonen fördern den sozialen Zusammenhalt, die SSA bietet Unterstützung.

3.    Arbeitsklima für Lehrpersonen (Betriebsklima)

Mit der Einführung und der intensiven Auseinandersetzung zum Thema AdL haben pädagogische Fragestellungen und Absprachen mehr Gewicht erhalten. Freiraum und verbindliche Rahmenabsprachen sind ausgewogen.
Die Lehrpersonen identifizieren sich in hohem Masse mit der Schule.

4.    Elternkontakte

Eltern werden bei Anlässen und Schulfeiern sowie bei Angeboten wie Elterncafé eingeladen. Die Eltern sind mit den Möglichkeiten der Kontaktaufnahme zufrieden. Die Eltern fühlen sich mehrheitlich durch die Lehr-und Schulführungspersonen wertschätzend behandelt. Es gibt Hinweise, dass einzelne Eltern sich mit ihren Anliegen nicht verstanden fühlen.

5.    Erfüllung der Betreuungs- und Aufsichtsfunktion

Die Lehrpersonen sind sich ihrer Aufsichtspflicht bewusst und nehmen diese gut wahr. Die Betreuung während der Unterrichtsstunden ist im Schulalltag garantiert. Die Eltern haben ein hohes Vertrauen, dass ihre Kinder grundsätzlich gut aufgehoben sind.

6.    Schulführung

Die Rollen der Schulführung (Schulpflege und Schulleitung) sind geklärt und in entsprechenden Konzepten geregelt. Die Rollenverteilung ist für das Kollegium transparent und klar. Die Lehrpersonen sind mit der Zusammenarbeit mit der Schulführung und der Schulverwaltung sehr zufrieden. Die Schulleitung misst der Personalführung einen hohen Stellenwert bei, differenzierte Rückmeldungen werden geschätzt und als hilfreich empfunden.

7.    Q-Management (QM)

Die Schule verfügt über ein funktionierendes QM. Qualitätsdefizite werden frühzeitig erkannt, reflektiert und optimiert. Die fortwährende Verbesserung der Schul-und Unterrichtsqualität ist ein spürbares Anliegen.

8.    Regelkonformität

Die Überprüfung der Regelkonformität hat ein in allen Punkten positives Ergebnis gezeigt.

Profil der schulinternen Entwicklungsprozesse

Nach Schulleitungs-und Lehrpersonenwechsel lagen nach der letzten ESE von 2011 zentrale Entwicklungsschwerpunkte beim Aufbau von Führungsakzeptanz und bei der Teambildung, was gut gelungen ist.

Für die Schulführung ist die Teambildung von zentraler Bedeutung, weshalb bei Neuanstellungen neben fachlicher Qualifikation die Passung ins Team besonders beachtet wird. Zentrale Herausforderungen werden gemeinsam angegangen, die gegenseitige Hilfsbereitschaft ist gross.

Die Eltern nehmen die Schulleitung und die Lehrpersonen als engagiertes und hochmotiviertes Team wahr, das in ihrem pädagogischen Handeln Erfolge erzielt. Im Fall von Meinungsdifferenzen bezüglich Bildungsvorstellungen erleben einzelne Eltern die Schulleitung und die Lehrpersonen teilweise in abwehrender Haltung, gegen die sie sich nicht exponieren wollen oder können.

Schulführung und Kollegium sind bereit, die eigene Schule kontinuierlich weiterzuentwickeln. 

In Zusammenarbeit mit der Schulpflege wurden die strategische Ausrichtung und die Profilbildung der Schule festgelegt. Die Schul – und Entwicklungsvorhaben orientieren sich am Leitbild der Schule sowie an der gemeinsam festgelegten Strategie zur integrativen Schulung und dem altersdurchmischten Lernen.

Bei der Umsetzung der pädagogischen Leitvorstellungen hält sich die Schulpflege zurück. Bei Entwicklungen sieht sie ihre Hauptaufgaben darin, begleitend oder allenfalls hinterfragend aufzutreten.

An der Schule steht das altersdurchmischte Lernen (AdL) im Zentrum der Entwicklungen. Damit gelingt es der Schule nach und nach, sich ein charakteristisches Profil zu geben.

Bedingt durch die Aufhebung der Einschulungsklasse einerseits, die schwankenden Schüler/innenzahlen in einzelnen Klassen andererseits und die Vorgaben des BKS bezüglich Mindestschülerzahlen in einer Klasse, entschloss man sich an der Schule zur Einführung von Mehrjahrgangsklassen. Praktisch gleichzeitig beschäftigte man sich intensiv mit der Thematik des altersdurchmischten Lernens (AdL). Nach eingehender Diskussion im Kollegium wie auch auf der Führungsebene wurde an der Schule aus pädagogischer Überzeugung der strategische Entscheid gefällt, das Projekt AdL zu initiieren. 

Schulleitung und Lehrpersonen werden durch eine intensive fachliche Begleitung durch die Fachhochschule im Entwicklungsprozess unterstützt.

Die Schule unternimmt verschiedene Anstrengungen für eine gute Kommunikation mit den Eltern. 

Die Eltern werden beim Eintritt in die Primarschule möglichst rasch am Elternabend über AdL informiert. Aus Sicht der Lehrpersonen haben sich die anfänglichen Vorbehalte gegen das AdL grösstenteils gelegt. Die Eltern erkennen auch Vorteile im Üben von Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Selbstständigkeit. Bei der Vorbefragung zeigen sich die Eltern mit überwiegender Mehrheit damit zufrieden, was ihr Kind an der Schule FiGö lernt.

Lehr- und Schulführungspersonen werten es als Zeichen eines grundsätzlichen Vertrauens der meisten Eltern gegenüber der Schule, dass Eltern das Elterncafé als Diskussionsforum wenig nutzen und kaum Kritik bis zur Schulleitung vordringt.
Allerdings gibt es aus Sicht einzelner Eltern kritische Punkte, welche sie mit dem AdL in Verbindung bringen. Verunsicherung herrscht am ehesten im Hinblick auf die Selektion an die Oberstufe. 

Zusammenfassende Überlegungen des ESE-Teams

Das Evaluationsteam hat die Schule FiGö als eine gut funktionierende Schule kennengelernt, was sich unter anderem in den durchwegs grünen Ampeln ausdrückt. Das ESE-Team konnte eine positive Grundstimmung im Kollegium und eine hohe Identifikation von Schulleitung und Lehrpersonen mit der Schule wahrnehmen, die sich unter anderem in der Motivation und im Engagement zeigt, die Schule weiterzuentwickeln.

In der Regel gestaltet sich der Kontakt zwischen den Eltern und den Lehr- und Schulführungspersonen als wertschätzend und lösungsorientiert. Neben allen positiven Stimmen versucht die Schule auch kritischere Voten vereinzelter Eltern einzubeziehen und ihnen eine Plattform (Elterncafé) zu geben. 

Das hohe Anspruchsniveau an Fähigkeiten und Engagement bei den Lehrpersonen birgt das Risiko der Überbelastung und Überforderung. Mit einer sorgfältigen Planung auf Führungsebene ist diesem Umstand Sorge zu tragen.

 Wie weiter?

Die Schulführung wird anhand des Berichtes und den Empfehlungen an einer Klausurtagung strategische Ziele festlegen. Gemeinsam mit den Lehrpersonen wird anhand dieser Ziele eine pädagogische Mehrjahresplanung (Schulprogramm) erarbeitet.

Einsicht in ganzen ESE - Bericht

Der ganze ESE – Bericht kann im Schulhaus Lohren eingesehen werden. Es stehen vom 18. – 31. Oktober 2 Termine zur Verfügung. Sie können am Montag, 16. Oktober 2017 mit der Schulverwaltung vereinbart werden.

Bitte kontaktieren Sie dazu die Schulverwaltung:                                          
schulverwaltung@schulefigoe.ch
oder 056 622 71 73 (8:15 – 11:45 / 13:30-15:00)